Freitag, 28. Mai 2010

Literarische Vorlagen oder historische Szenen zu Trickfilmen verarbeiten

Einen Text zu lesen und danach produktionsorientiert zu arbeiten, ist in der Literaturdidaktik ein alter Hut. Das Produkt mit dem Computer zu erstellen hat verschiedene Vorteile. Wenn es zudem noch eine nette kleine, zudem kostenlose Online-Anwendung wie den dvolver Moviemaker gibt, umso mehr.

So lässt sich eine Szene mit verschiedenen Figuren direkt online erstellen und dann (an Freunde oder den Lehrer) per Mail verschicken. Das ist nicht nur schön, sondern auch spannend. Zudem kann man durch Auswahl von Musik und Figuren zeigen, wie gut man den Text gelesen und verstanden hat. Ob ich nun einen Dialog zwischen Faust und Mephisto, ein Gedicht oder ein Märchen umsetze, spielt dabei eigentlich keine Rolle. Allerdings kommt das das kleine, intuitiv zu bedienende Programm insbesondere im Bereich der Oberstufe auch schnell an seine Grenzen, wie mein kleines Beispiel zu einem Ausschnitt aus einer Szene aus Goethes Faust beweist.

Nichtsdestotrotz können Schüler mit dem Moviemaker kleine Szenen selbst entwickeln, ob im Literaturunterricht, im Sprachunterricht - auch in der Fremdsprache übrigens - oder bei der Gestaltung von zentralen historischen Szenen. Wie wäre es mit einem Dialog zwischen Robespierre und Danton? Oder einem Gespräch in lateinischer Sprache? Möglich wäre sicher auch einen Sachverhalt von den Figuren erklären zu lassen. Der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt. Danke für den Hinweis übrigens an Nik Peachey.

Donnerstag, 27. Mai 2010

Gedichte sind gemalte Fensterscheiben ...

Bei Gedichten gehört die Untersuchung von rhetorischen Figuren zur notwendigen Verstehensvoraussetzung. Bei vielen Gedichten weist schon die Wiederholung von zentralen Begriffen auf ihre zentrale Bedeutung hin. Dem geübten Leser etwa fällt bei der Auseinandersetzung mit Heines "Die schlesischen Weber" unmittelbar auf, dass die Weber, die für den König eine Bedrohung darstellen, mit der Wendung "wir weben" als Gruppe hervorgehoben sind, auch der Fluch, der dem König droht, wird hierdurch zentral.

Ob es sich dabei um eine wiederholte Anapher oder eine Epipher handelt kann sich bei der weiteren Untersuchung des Gedichtes zeigen.

Natürlich müssen weitere Untersuchungen folgen, natürlich muss man formal und inhaltlich genauer in die Tiefe gehen. Aber als erster Schritt ist - auf keinem Fall bei jedem beliebigen Gedicht - ein Vorgehen mit Hilfe von Wordle denkbar, denn der Zugang zu einem Gedicht auf diese Weise macht den Schülern nicht nur Spaß, sondern lenkt die Aufmerksamkeit auch auf das, was untersucht werden soll, die sprachliche Form. Sei es nun C.F. Meyers Gedicht Zwei Segel oder Goethes Gefunden spannend ist es allemal.

Mit wordle lassen sich zentrale, sich wiederholende Begriffe in einem Gedicht ganz einfach sichtbar machen und dann kann man weiter damit arbeiten. In voller Schönheit können Sie das fertige Bild des Heinegedichtes natürlich auch ansehen.

Mittwoch, 12. Mai 2010

Karikaturen und Bilder anschaulich erklären (lassen) mit Photo-Booth

Lassen Sie Ihre Schüler Bilder, Plakate, Fotos oder Karikaturen erklären? Fällt Ihnen auch auf, das die Schüler manchmal nicht genau genug hinschauen, über Einzelheiten hinweg gehen usw. Dann hilft Ihnen vielleicht diese Idee weiter, die zum genauen Hinschauen verleiten möchte, zugleich aber den Schülern viel Spaß macht. Ein keineswegs perfektes Beispiel für ein Ergebnis, das ich selbst testweise erstellt habe, können Sie sich im folgenden Video-Fenster ansehen:



Und so kann man's nachmachen: Mit der Mac-Software PhotoBooth lassen sich kleine Filmchen drehen. Wollen Sie nun eine Karikatur beschreiben oder deuten (lassen), öffnen Sie zunächst das Programm PhotoBooth (das es nur für den Mac gibt) und klicken Sie unten auf das kleine Filmrollen-Symbol. Unter Effekte wählen Sie nun den Bereich aus, in dem Sie Benutzerhintergründe einfügen können. Nun ziehen Sie - z.B. vom Schreibtisch - Ihre Karikatur in den Hintergrund. Und schon können Sie (achten Sie dabei auf gute Lichtverhältnisse) beginnen. Nach dem klicken des Start-Buttons müssen Sie kurz das Bild verlassen. Jetzt kann die Aufnahme gestartet werden. Sie können das Bilder erläutern und den Schülern das Video zur Verfügung stellen. Möglich ist etwa eine Veröffentlichung in Moodle, etwa zur Ergebnisüberprüfung.

Noch besser ist es natürlich, wenn die Schülerinnen und Schüler selbstständig einen Text erarbeiten und auf dessen Basis die Karikatur erläutern. Das erwartet von den Schülern ein extrem hohes Maß an Konzentration auf Wesentliches und genaues Hinsehen. Auf dieses Weise können Sie den Schülern eine völlig neue Art der Ergebnissicherung abverlangen, die zudem auch allen anderen Schülern zum wiederholten Ansehen zur Verfügung steht.

Nicht nur im Fach Geschichte ließe sich diese Funktion gewinnbringend nutzen, auch bei einer Bildbeschreibung im Fach Deutsch und in verschiedensten Bereich in den Fremdsprachen macht der Einsatz Sinn.

Falls Sie eine noch genauere Einführung in die Nutzung von PhotoBooth benötigen, ist diese Seite der Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung in Dillingen hilfreich.

Dienstag, 4. Mai 2010

Übungsblätter vom Computer erstellt

Elektronisch unterrichten muss nicht heißen, dass die Schülerinnen und Schüler direkt mit digitalen Medien arbeiten. Wenn das Internet den Lehrer von einfachen, aber sinnvollen Arbeiten entlastet, kann das genauso hilfreich sein.

Ein wunderbares Beispiel für eine solche Entlastung ist der Übungsblatt-Generator des Goethinstituts. Eigentlich ist er ja für Deutschlehrer im Bereich DaF gedacht, aber auch für andere Fächer ist er sehr gut zu nutzen.

Sie können einen beliebigen digital verfügbaren Text in den Generator kopieren und dann verschiedene Einstellungen vornehmen. Um etwa die Auferksamkeit der Schüler auf einen Text zu fokussieren, bietet es sich an die Abschnitte eines Textes in die richtige Reihenfolge bringen zu lassen oder Überschriften einzelnen Textabschnitten zuordnen zu lassen. Das geht mit dem Generator denkbar einfach. Ob bei der Sortierung der Strophen eines Gedichts, der Strukturierung eines Sachtexts oder einer Kurzgeschichte, der Generator stellt eine simple Möglichkeit dar, die Lesekompetenz der Schüler zu trainieren.

Mehr noch: Es lassen sich beliebige Lückentexte erstellen, die ausgelassenen Wörter - ein klarer Vorteil gegenüber der einfachen Textverarbeitung - werden zu Beginn des Textes automatisch in einem Kasten zusammengestellt. Die fertigen Übungsblätter kann ich dann ausdrucken oder aber auch zum Speichern in meine Textverarbeitung übernehmen.

Insgesamt ein nette, kleine Online-Anwendung, mit der sich schnell und gut didaktisiertes Unterrichtsmaterial erstellen lässt.