Freitag, 27. November 2009

Darf man Schöne Literatur zu Comics verarbeiten?

Die Fragestellung ist natürlich schon völlig falsch. Besser wäre: Müssten nicht mehr Comics in Schule und Unterricht gelesen werden, denn schließlich sind sie (und das nicht nur wegen Veröffentlichungen wie Persepolis, Maus oder den Comics von Robert Crumb) thematisch und formal wirklich spannend!

Das aber nur am Rande: wenn Schüler sich mit Literatur auseinandersetzen, kann nicht immer unmittelbar analysiert werden. Oft sind Texte für Schüler nicht einfach zu verstehen, sind - oberflächlich rezipiert - nicht in der nötigen Tiefe verstanden. Vielleicht, weil manchmal Zeit und Muße für eine wortwörtliche Auseinandersetzung mit dem Text fehlt. Eine Idee, um einen tiefer reichenden Blick in den Text zu ermöglichen, ist die Umsetzung der literarischen Vorlage, ob ein Kapitel oder ein kleinerer Abschnitt aus einem Jugendbuch, eine Szene aus einem Drama oder ein Gedicht spielt keine Rolle. Fast alles ist erlaubt. Die Idee ist auch nicht wirklich neu, ob für Fabel oder Jugendbuch.

Das vorliegende Beispiel zu Storms Husum-Gedicht (Klick auf das Bild zum Vergrößern), zeigt, was möglich ist. Natürlich ersetzt die Erstellung des Comics keine formale Analyse, das Versschema wird ja aufgebrochen, aber inhaltlich wissen die Schüler nach der Präsentation, genauer, worum es geht!

Halbwegs professionell lassen sich Comics oder Bildergeschichten mit dem einfachen Programm Comic Life umsetzen. Die Software gibt es für Mac und Windows und auf der Seite der Pädagogischen Hochschule Nordwestschweiz wird mit einem schönen Video erklärt, wie man die Software verwendet. Man kann die Schüler ihre Bilder selbst produzieren lassen, mit Photo-Handy und Digitalkamera kaum ein Problem, man kann aber auch entsprechende Bilder in einer OpenSource-Datenbank (dann darf man sie auch wirklich verwenden) herunterladen, z.B. bei OpenPhoto oder bei den Wikimedia Commons schauen. Auch mit selbst gezeichneten Bildern kann man wie im Beispiel von Alice in Wonderland wunderbar arbeiten.

Den Schülern macht die Arbeit Riesenspaß. Und auch Foto-Stories lassen sich so wunderbar einfach umsetzen.

Sonntag, 22. November 2009

Portfolios kennen wir, aber ePortfolios?


Sicher hat jeder Lehrer schon einmal von Portfolios gehört, von ihrem hohen pädagogischen Nutzen und vom hohen Maß an Selbständigkeit, das man mit ihnen bei seinen Schülern fördert.

Das geht selbstverständlich auch elektronisch. Ich habe dazu das Online-Portfolio Mahara ausprobiert, damit Sie sich ein Bild machen können, habe ich der Einfachheit halber ein kleines Portfolio erstellt, in diesem Fall mit einer Übersicht über meine bisherigen Veröffentlichungen. Bevor man diese Seite nutzen kann, muss man sich kostenlos registrieren.

Für die Nutzung im Unterricht habe ich schon einige Ideen, aber erst wenn ich etwas probiert habe, werde ich darüber auch berichten. Schön ist jedenfalls, dass die Schüler alle möglichen Medien in ihrem Portfolio zusammenstellen können, noch schöner, dass sie selbst bestimmen können, wer was lesen kann, am schönsten jedoch ist, dass diejenigen, die ein Moodle-System haben, ihre Schüler zugleich auch in einem Mahara-System anmelden können, ohne erheblichen Verwaltungsaufwand. Allerdings muss Mahara natürlich auch irgendwo gehostet werden.

Was ein ePortfolio kann, zeigt der Schweizer Bildungsserver theoretisch und die Pädagogische Hochschule St. Gallen gibt vertiefende Informationen.

Samstag, 21. November 2009

Hausaufgaben leicht verfügbar

Natürlich müssen sich Schüler Hausaufgaben notieren, natürlich sind sie auch selbst dafür verantwortlich, diese Hausaufgaben zu erledigen. Trotzdem könnte man als Lehrer seinen Schülern auch elektronisch entgegenkommen. Wie das geht? Ganz einfach! Was man dazu braucht? Ein iPhone oder einen iPod Touch oder eben einen Mac (ab OS X 10.5) - für Windows gibt es die entsprechende Software leider nicht!

Auch wenn die hier beschriebene kostenlose Hausaufgaben-Software eigentlich für den Austausch unter Schülern bestimmt ist, warum sollte man als Lehrer sie nicht auch einfach nutzen? Die Kritikaster werden monieren, dass sich die Hausaufgabenmoral so nicht ändern wird, vielleicht aber die Freude an den Hausaufgaben?

Und so geht's: Software auf dem iPod (oder auf dem Mac) installieren (auch die Schüler müssen das machen) und dann dort den entsprechenden Kurs, z.B. meinen Grundkurs Geschichte 11 anlegen. Anschließend kann jeder - man kann also auch einen Schüler mit der Pflege beauftragen - dort Hausaufgabenstellungen für den Kurs einfügen, mit Abgabedatum und allem drum und dran. Und jetzt kommt der Clou: die Hausaufgaben können ganz einfach auf einen Server im Netz hochgeladen werden und jeder Schüler der die Download-ID und das passende Passwort kennt und zudem die kostenlose Software installiert hat, kann sich innerhalb der nächsten 24 Stunden die Hausaufgabenstellung herunterladen.

Wer möchte, kommt also an die Hausaufgaben. Sicher, dass ist nicht unverzichtbar, aber es ist nett und ... die Schüler mögen es.

Freitag, 20. November 2009

Lernen mit elektronischen Karteikarten: Cobocards

Die Idee ist so genial wie einfach: Schüler chatten gerne, das ist bekannt. Mit Karteikarten Wissen pauken, ein alter Hut. Aber die Kombination aus beidem ist einfach genial.

Im Unterricht stellt sich das so dar. Die Schülerinnen und Schüler erstellen im Grundkurs Geschichte in der 12 als Hausaufgabe jeder online drei Karteikarten, der Aufwand ist überschaubar. Die Aufgabenstellung lautet: "Formuliert eine komplexe Frage zu einem Aspekt des von uns behandelten historischen Zeitraums und beantwortet diese auf der Karteikarte ausführlich. Achtet darauf, dass ihr nicht die Themen, die bereits behandelt wurden, nochmals abfragt!" Die Schüler erarbeiten dann jeweils drei Karten, insgesamt stehen zu jedem Themenkomplex dann 23 mal 3, als 69 Karten mit inhaltlichen Fragen und Antworten zur Verfügung. Vor der kommenden Klausur, auch nochmals vor der mündlichen oder schriftlichen Abiturprüfung lässt sich der Stoff dann lernen. Einzeln am Computer, als Karteikartenausdruck (oder auf dem iPod) in Bus und Bahn und - das ist wirklich nett - gemeinsam mit einem Mitschüler im Chat. Das macht den Schülern sichtlich Spaß und - sie sehen auch unmittelbar den Sinn, den ihre Arbeit hat, was ja nicht immer selbstverständlich ist.

Man muss vorher natürlich alle Schüler eingerichtet haben und sie zu einem Kartensatz eingeladen haben, aber im Vergleich zum großen Effekt ist dieser Aufwand lächerlich ...